Natürlich hat alles wieder länger gedauert als geplant. Denn geplant wäre ja gewesen, dass alles glatt geht. Dass freundliche drei Herren kommen, die Schachteln und Möbel in einen Lieferwagen packen und am richtigen Zielort wieder auspacken (Die waren im Übrigen noch großartig, die drei Herren, und wer wissen will, wie man Möbelpacker lächeln macht, dem sei gesagt: mit einem ihrer Großartigkeit angepassten Trinkgeld), dass am nächsten Tag ebenfalls freundliche Herren des Internetproviders kommen und ein Kabelmodem installieren, das das neue Arbeitszimmer in die Gegenwart holt … und stopp.
Denn das war’s dann. Die Zwei waren freundlich, aber erfolglos. Dose da, aber kein Signal, sagten sie. Da müssten Spezialisten ran. So in drei Wochen könne man mit einem Termin rechnen. „Wir schreiben aber gerne auf, dass Sie es beruflich brauchen.“ Naja, das ist schon lange. „Eh, aber die haben viel zu tun.“ Ich glaube sogar, ich habe mich trotzdem bedankt, was ich meiner Mutter jetzt mal ganz frech als Erziehungsdefizit auslege.
Was dann folgte, war einerseits interessant, denn ohne Internet im Haus zu leben, lähmt einen dieser Tage ziemlich – nur, dass man das erst lernt, wenn es einem zwangsweise entzogen wird. Und andererseits fiel just einen Tag nach der erfolglosen Installation eines Kabelmodems auch das Mobiltelefon aus. Für fünf Tage. Wer ein Nokia-Handy sein eigen nennt, das plötzlich jegliche Kommunikation verweigert und dies noch mit einem höhnischen Vorhängeschloss-Symbol links oben unterstreicht: Glauben Sie niemandem, den Sie um Hilfe bitten! Nicht Ihrem Netzbetreiber, der Ihnen sagt, Sie sollen sich doch freundlicherweise an den Hersteller wenden. Und nicht dem Hersteller Ihres Handys, der behauptet, das liege doch so was von eindeutig am Netzbetreiber. Es handelt sich beim Problem nämlich um eine defekte SIM-Karte – eine Vermutung, die Sie vielleicht sogar schon beim ersten Telefonat mit Ihrem Netzbetreiber zu äußern wagten, aber was weiß schon ein Fremder auf der falschen Seite des Call Centers.
Worauf ich hinaus will: Der Dank für das Lösen all der technischen Übel der vergangenen Tage geht einmal mehr an die Frau an meiner Seite. Ich weiß nicht, wie sie es angestellt hat, aber sie hat es jedenfalls besser als ich getan: Gestern früh waren zwei Herren vom Internet-Provider da. Sie verbanden allerhand Kabel miteinander, die so lose nicht herum liegen sollten, wie sie es hinter diversen Verteilerdosen taten, die der Elektriker hinterlassen hatte (Klasse Arbeit übrigens, Herr Elektriker!). Sie mussten keine der jungfräulichen Wände aufstemmen wie vor einer guten Woche von ihren Kollegen angekündigt („Aber keine Sorge, wir spachteln das selbstverständlich wieder zu!“). Sie erledigten ihre Arbeit mit Verve und Bravour ganz im Sinne des Dienstleistungsgedankens. Und sie ließen sich daher auch nicht wie ihre Kollegen gleich vorab von meinem Notebook verängstigen („Aber konfigurieren müssen Sie ihn sich selber, weil einen Apple … also den greif ich lieber nicht an …“).
Nein ganz im Gegenteil: Einer der beiden kompetenten Techniker sagte gar, wie erfreulich er es fände, dass er mein Powerbook konfigurieren müsse. Denn nichts sei einfacher und problemloser in solchen Belangen als ein Apple. Das war dann der Moment, in dem ich erkannte, dass alles gut wird. Soll heißen: Ab nun wird auch dieser Weblog wieder regelmäßiger.
Sie haben ja Recht: Es wurde wirklich Zeit.