Hier trotzdem der Ordnung halber ein paar Details: Der amerikanische SoulSänger Lee Fields wurde nie richtig berühmt, aber er singt seit den Sixties und trug angeblich einmal den Spitznamen „Little J. B.“, weil er sich gar offensichtlich an James Brown orientierte. Er lebte in den Seventies ein paar Jahre in London. Er verschwand in den 80er-Jahren völlig von der Bildfläche. Er versuchte in den 90er-Jahren ein Comeback, das er mit gar viel Synthesizern unterlegte. Und er geriet erst in den Nullern wieder richtig in Form. Seine Diskografie versuche ich hier gar nicht wiederzugeben. Die ist so obskur, dass sich echte Freaks mit ihr herumschlagen sollen, um dann viel Geld für zerkratztes Vinyl auszugeben.
Wichtig ist in Wahrheit nur, dass sich nun das New Yorker Label „Truth & Soul“ in den alten Herrn verliebt hat. Und damit bietet er der Welt auf dem Album „My World“ weiderumreichlich Gelegenheit, sich in seine Songs zu verlieben. Die sind so hoffnungslos retro und außerhalb jeder Mode produziert, dass sie auch auf einer zerkratzen Platte von Bobby Womack oder den Delfonics nicht auffielen.
Das muss so sein, wenn ewig gültige Themen verhandelt werden. Die Verehrung des Weibes in allen ihren Facetten. Das Kreuz, das ein Mann dabei zu tragen hat. Der Gott, der einem dabei auch nicht hilft. Und der schmeichlende Gesang, der einen zumindest hin und wieder ans Ziel bringt – dann, wenn die Not (auch bekannt als: der Notstand) am größten ist.
Den letzteren Thema hervoragend passenden Song „Ladies“ gibt’s übrigens gratis zum Download – und zwar hier. Das ganze Album ist um fast kein Geld im iTunes-Store erhältlich. Außerdem singt Lee Fields auch auf Myspace für uns.