aktueller-dienst_moeller_570px1Die Web-Fundstücke zum Wochenende: R.E.M. als Live-Stream. Ebony Bones im Taxi. Und Gunter Gabriel covert Radiohead.

R.E.M. im Live-Stream. Zwischen 30. Juni und 5. Juli 2007 spielten R.E.M. fünf Shows im Dubliner Olympia Theater. Das hatte zwei Gründe: Sie wollten die Songs der Platte testen, an dem sie damals gerade arbeiteten („Accelerate“) – und sie wollten wieder so spielen, wie sie es früher einmal taten: als tighte Rockband. So verzichteten sie bei diesen Shows auch auf alle Hits ihrer Karriere. Kein „Losing My Religion“, kein „Man On The Moon“, kein „Everybody Hurts“, REM_live_olympiaaber dafür viele beinahe in Vergessenheit geratene Perlen aus ihrem Backkatalog. 39 davon erscheinen demnächst auf der Doppel-CD „Live At The Olympia“. Und wer sich nicht blind darüber traut, kann die Liveaufnahmen in voller Länge im Stream auf npr hören. Keine Ahnung, wie lange der verfügbar sein wird, aber bei Veröffentlichen dieses Textes klappte alles noch wunderbar. Zu verdanken habe ich dieses Fundstück übrigens dem vielleicht besten Musikblog der Welt. MBV heißt er und betreibt Reduktion aufs Wesentliche: Links, Videos, Songs, aus. Und die schöne Funktion „Play That Page“, die den Soundtrack zu den Blogposts liefert, habe ich so auch noch nicht gesehehn.

Ebony Bones singt im Taxi. Gut möglich, dass ich der letzte bin, der kürzlich den schönen Video-Blog Black Cab Sessions entdeckt hat. Das Konzpet dahinter ist simpel: Musiker werden in ein schwarzes Taxi gesteckt und müssen dort drin einen ihrer Songs spielen. ebony_bones_blackcabDas sorgt zwangsläufig für originelle Ergebnisse, die ein wenig an die Arbeit der Wiener Video-Truppe Playgrrround erinnern, die ebenfalls Künstler aus dem üblichen Kontext ihrer Musik reißen und dabei filmen. Aber ehe ich abschweife: Hier geht’s zur aktuellen Black Cab Session mit der Sängerin Ebony Bones.

Gunter Gabriel covert Radiohead. Herr Gabriel forderte einst mehr Geld von seinem Boss und kam kürzlich auf die Idee, dass auch die deutsche Schlagerszene ihren Johnny Cash brauchen könnte. Soll heißen: Alter Herr mit Knittergesicht singt bedeutungsschwangere Popsongs, während er im Takt dazu mit den Fingern schnippt. Gabriel tut das zum Beispiel mit Radioheads „Creep“ und belästigt sein Publikum dabei natürlich trotzdem nicht mit englischen Texten. So viel Mut macht Freude aufs lange Wochenende, nicht wahr?