Die Web-Fundstücke zum Wochenende: mit verstörenden Virals, noch mehr Gil Scott-Heron und ein Schlenker in die 80er mit Bomb The Bass.
Dass es heutzutage mehr als einen schwülstig formulierten Promotion-Zettel an die Journalisten am Tonträger-Napf der Musikindustrie braucht, um beim Publikum die Aufmerksamkeit für neue Musik zu schärfen, ist kein Geheimnis. Und dass nun Social Networks mit vermeintlich sinnfreien Videos bedient werden (Virales Marketing heißt das), ist daher logisch. Louis Pattinson hat nun im Musikblog des Guardian eine kleine Rundschau der jüngsten Beispiele dieses Heischens um Aufmerksamkeit gepostet. Da finden sich die Liars im Wald während die Zikaden kreischen. Da gibt’s ein Video von M.I.A. in fragwürdiger Soundqualität – und da gehört auch diese verstörende Minute Film dazu. Zu sehen ist eine maskierte Frau, dei an einem Baum leckt. Wer sie ist? Keine Ahnung. Und wer sie sein könnte? Die Frage gehört zum Spiel. Die Community auf Youtube tippt derzeit tendenziell auf einen Promo-Clip zum neuen Goldfrapp-Album.
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Dass Gil Scott-Heron bald ein neues Werk veröffentlicht, haben wir hier schon präsentiert. Wie hoch die Bedeutung dieses wortgewaltigen Poeten und Musikers einzuschätzen ist, habe ich noch verschwiegen. Und ich werde es auch weiter tun, denn ein Youtube-User war so freundlich, eine Dokumentation über Scott-Heron hochzuladen, die im November auf BBC2 gelaufen ist. Hier ist sie in zwei Teilen.
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Dass Tim Simenon mit dem Projekt Bomb The Bass in den Achtzigern Musikgeschichte geschrieben hat, ist aus heutiger Sicht eine unerschütterliche Wahrheit. Persönlich kann ich nur sagen: Sein bahnbrechender Track „Beat Dis“ war mir damals wurscht. Ich lernte Bomb The Bass durchs Computerspiel „Xenon 2 Megablast“ kennen, das mit einer Intromusik von Bomb The Bass aufwarten konnte. Die war schon deshalb cool, weil sie auch auf meinem Atari ST mindestens so schön klang wie hier auf diesem Intro für die Amiga 500-Version. Das war deshalb wichtig, weil der ST einen Soundchip hatte, der einen bei der Argumentation, warum das System so toll sei, immer in die Defensive drängte. Er war nämlich großer Mist. Aber egal. Bomb The Bass gibt’s immer noch, hier und hier verbergen sich zwei Videos zu neuen Tracks – und der Atari ST war trotzdem besser als der Amiga.