Ein Skandal: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk verwendet mein Geld, um Namen zu verhunzen.
Ich gebe es am besten gleich zu: Skifahren ist mir wurscht. Das einzige daran, das mir nicht wurscht ist, ist meine Tochter. Die kann es nämlich seit ein paar Tagen und das macht mich stolz.
So weit, so Exkurs. Wir leben derzeit in Österreich in den Ski-Wochen. Es ist Olympia, die Winter-Version, und da ist der gemeine Österreicher zum Jubeln aufgelegt, um die Heldentaten eines tollkühnen Athleten auf zwei Brettern im Dienste von Rotweißrot zu begehen. Wobei „Athlet“ für den gemeinen Österreicher viel zu unpersönlich formuliert ist – Athleti klänge da schon viel besser. So wie bei Schlieri und all den anderen bodenständigen Supertypen auf Tiefkühlkost mit dem kleinen „i“ hinten dran.
Leute wie Schlieri sind wichtig für uns, denn sie sagen uns mangels anderer Reflexionsmöglichkeiten, wie wir sind: beschränkt, aber immerhin Helden auf Skiern. Und wenn uns die Helden ausgehen, weil der Benni auch in der Kombi versagt, hilft gottlob eine Heldin weiter: Fischi, von Kennern auch Gold-Fischi genannt.
Also vom Kurier (mit der angeblich klügsten Sportredation des Landes), vom Standard (mit der angeblich klügsten Leserschaft des Landes), von Österreich (mit den Texten, die dieses Land sicher verdient) und vom öffentlich-rechtlichen ORF, der tatsächlich das Geld, das er mir seit dieser gemeinen Überrumpelung vor einem Monat via Zwangsgebühr abknöpft, in die Verschandelung ehrbarer Familiennamen steckt. Das ist der wahre Skandal dieser Olympischen Spiele – nicht dieser Schweizer Skispringer mit seiner Bindung, mit der jeder gewinnen könnte.