Der ehemalige Guantanamo-Häftling Ruhal Ahmed im neuen Video von Massive Attack.

In Guantanamo wurden Häftlinge auch mit lauter Musik gefoltert. Eine Methode, die die britische Band nun zum Thema ihres neuen Videos macht.

Ein Musikvideo, das kein Musikvideo ist, klingt zumnächst einmal wie großer Humbug. Der Clip zu „Saturday Come Slow“ vom aktuellen Massive Attack-Album „Heligoland“ mit Damon Albarn als Gastsänger ist kein Musikvideo, denn das Lied kommt darin allenfalls als Fragment vor. Es dauert acht Minuten, in einem hermetisch abgeriegelten Raum werden diverse Schalleffekte eingespielt, ein Mann erzählt. Er heißt Ruhal Ahmed und war als Gefangener in Guantanmo Bay. Und zwischen aus dem Off erklärten Fakten zum menschlichen Gehör erzählt er von seinen Erfahrungen mit der Folter.

Das Video ist Massive Attacks Untersützungsbeitrag für die Aktion zerodb von der britischen Menschenrechtsgruppe Reprieve und der britischen Musician’s Union – ein Protestfilm gegen die Gräuel der Folter, kein Musikvideo, in seiner schlichten Ästhetik besonders wirkungsvoll.