Zugegeben, bei dieser Band bin ich etwas verblendet. War wichtig mit 17, und ist daher überwichtig fürs ganze Leben. Trotzdem erwartet man dann ein Comeback solcher Bands dann mit gemischten Gefühlen, weil ja auch Enttäuschung drohen könnte. Im Falle „Sol Invictus“ von Faith No More bleibt’s hier beim Konjunktiv. Da passt alles. Kontrollierter Lärm, ausreichend Vokalakrobatik, und haufenweise Sollbruchstellen, die einen daran erinnern, warum einem diese Band einmal so wichtig war: Sie pflegte Humor und Ironie in einer Zeit, als im Rock vor allem Humorlosigkeit und Bierernst regierten – und bleibt daher auch heute die möglicherweise einzige Metal-Band für Weicheier wie mich, die mit Metal eigentlich gar nichts anfangen können.
18. Mai 2015