Ganz einfach: Ein Bühnentweet ist die gerechteste Form der Theaterkritik und funktioniert via Twitter. Live, und auf 140 Zeichen lange Meldungen beschränkt, erzählen Besucher von ihren Eindrücken während eines Stückes Theater, Kabarett, Oper oder Artverwandtem. Nur wer wirklich zusieht, hat etwas zu sagen. Nur wer bis zum Schluss bleibt, ist glaubwürdig. Und nur wer sich dabei auch Fehleinschätzungen gönnt, die dem persönlichen Befinden geschuldet sind, schreibt gute Bühnentweets. Denn abgehobene Profis aus der vordigitalen Ära gibt es schon genug.

So weit die Vorbemerkung. Der Mikroblogging-Dienst Twitter ist auch integraler Bestandtteil der Aufführung „Menschmaschine“ am 1. September im Wiener Rabenhof – ein interaktives Stück mit allen Mitteln des Web 2.0, das schon vor seiner Aufführung sehr ausufernd durchs Netz geistert. Siehe etwa Twitter mit dem Hashtag #menschmaschine.

Bei so viel Wirbel müssen Profis in Publikum, die der Social Media-Euphorie zwar wohlwollend, aber auch besonnen entgegen treten. Die ZiB21-Blogger Eberhard Lauth (twitter.com/zeitimblog21) und Michel Reimon (twitter.com/michelreimon) wollen das versuchen und nebenbei für eine kleine Weltpremiere sorgen: den ersten Bühnentweet der Geschichte, am 1. Spetember ab 20 Uhr zu verfolgen auf Twitter und www.zib21.com. Den ersten? Tatsächlich? Schauen Sie in die Wikipedia. Was dort nicht steht, gibt’s auch nicht. Und der Bühnentweet harrt noch seiner Definition. Übrigens: Mitmachen ist nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht. Bis heute Abend unter menschmaschine.zib21.com oder auf Twitter.