Ist es Demokratie, mit jedem zu diskutieren? Sicher nicht.
Aber es bleibt Demokratie, gewählt zu werden oder nicht. Daher ist es bloß menschlich, dass sich Heinz Fischer geweigert hat, mit Barbara Rosenkranz und Rudolf Gehring eine Fernsehdiskussion zu bestreiten.

Ich möchte mit diesen Leute auch nicht reden. Das macht schlechte Stimmung. Das erbost einen unnötig. Und all das hätte sich gestern Nacht bloß besätigt. Der Kommunismus-Vorwurf, die Unterstellung von Abgehobenheit, alles dabei. (Hier eine Zusammenfassung auf derstandard.at, hier die Diskussion zwischen Rosenkranz und Gehring in der tvthek).

Kurz: Ich verstehe zutiefst, dass Fischer sich das nicht gegeben hat.

Abgesehen davon sind seine größten Gegner am Sonntag ohnehin die Weißwähler und Nichtwähler (Das findet übrigens auch Josef Votzi im Kurier) Und denen hat er sich konsequenterweise auf ATV gestellt, anstatt sich von Rosenkranz und Gehring im ORF den Tag vermiesen zu lassen.

Einschub. Es ist übrigens hübsch mitanzusehen, wie das Privatfernsehen dem Öffentlich-Rechtlichen einmal mehr zeigt, dass viel Potenzial in politischen Infotainment-Formaten steckt, wenn man sich nur ein bisschen zu experimentieren traut. Einschub Ende.

Ob er die dort anwesende Peer-Group der Nichtwähler überzeugen konnte, mag ich nicht beurteilen. Ich halte nur Diskussionen wie diese hier für müßig. Weiß zu wählen bleibt Schwachsinn, eine verschenkte Stimme, ein Fall für den Papierkorb. Und wenn ich von etwas überzeugt bin, dann davon: Für den Papierkorb wollte ich noch nie was tun. Also Fischer.